Das Rote Kreuz baut sein Engagement im Hauptaufgabenfeld „Kindertagesbetreuung“ weiter aus, macht aber zugleich darauf aufmerksam: Die Vielfalt und der Vorrang der freien Träger kann nur erhalten und gesichert werden, wenn eine landesweit angemessene finanzielle Ausgangslage gewährleistet ist. Daher fordert das Rote Kreuz bei der Novellierung des Kindertagesstättengesetzes nicht nur die Qualität, sondern auch die Refinanzierung der Betriebskosten in den Fokus zu stellen. Das bedeutet: Alle Kosten, die beim Betrieb einer Kita entstehen, wie Personal-, Verwaltungs-, Betriebs- und Sachkosten, müssen auch verwendungsnachweisfähig sein. Denn nur wenn das gesichert ist, können Eltern auch weiterhin auf eine zuverlässige Betreuung ihrer Kinder bauen. So wurde in der Kita „Lina Aschoff“ in Bad Kreuznach das Außengelände neu gestaltet und die Kita Kirchen verstärkt ihre Kompetenz mit einer Integrationsfachkraft, die vor allem Kinder mit Migrationshintergrund unterstützt.
Stolz ist die Kita Kaiserlautern, sie wurde vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) für das Coaching-Projekt „Kita ist besser“ ausgewählt. Die Initiative ist Teil der landesweiten Kampagne „Rheinland-Pfalz isst besser“ und hat das Ziel von Anfang an einen gesunden Lebensstil zu fördern. Kita-Kinder erfahren wie Lebensmittel hergestellt werden und erhalten eine kindgerechte Einführung in die Zusammenhänge zwischen Lebensmitteln, Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft. Große Freude auch bei allen Beteiligten des DRK-Waldkindergartens in Worms: Eine neue Holzblockhütte – eine Spende der Firma Hornbach – wurde nun offiziell eingeweiht. Als Gegenleistung unterstützten Kiga-Eltern den Baumarkt beim Tannenbaumverkauf in der Adventszeit. Mitarbeitende der Firma Renolit und fleißige Eltern haben die Hütte dann gemeinsam aufgebaut. Kinder, Erzieherinnen und Eltern freuen sich gleichermaßen über den neuen Unterschlupf. Mit der Hütte finden sie einen neuen Ort, um sich zurückzuziehen, aufzuwärmen und Energie zu tanken.
Mit den Neubauten La Casita Alzey und Kaiserslautern schafft das Rote Kreuz ein erweitertes Angebot für psychisch erkrankte junge Eltern mit ihren Kindern und geht neue Wege. Mit tagestrukturierenden Angeboten, der Möglichkeit des Verselbständigungswohnen sowie weiteren pädagogischen Unterstützungsformen, passt sich das Angebot weiter den Bedarfen junger Mütter/Väter und ihren Kindern an. Auch das Haus für Jugend- und Familienhilfe (HaJuFa) Westerwald investiert weiter in die Zukunft junger Menschen: Mit dem Umzug der Tagesgruppen für Jugendliche von Brandscheid nach Wengenroth steht nun mehr Platz für die intensivere Betreuung junger Klienten zur Verfügung. Zugleich wurde ein vertieftes psychologisches Angebot mit dem Ziel Jugendliche ausbildungsfähig zu machen geschaffen.
Darüber hinaus investiert das Rote Kreuz auch weiterhin in die Integration junger Flüchtlinge. In den Außenstellen in Herschbach und Flammersfeld finden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein spezielles Wohnangebot, und werden auf ihrem neuen Lebensweg von den Mitarbeitenden des HaJuFa Westerwald unterstützt. Aber nicht nur der Landesverband, auch die rheinland-pfälzischen Kreisverbände verstärken ihr Engagement: So haben die Kreisverbände Bitburg-Prüm, Germersheim, Kaiserslautern-Land, Kaiserslautern-Stadt und die DRK-Mittelrhein GmbH 2016 Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eröffnet.
Auch die Jugendpflegen der Verbandsgemeinden Asbach und Linz orientieren sich bei ihrer Arbeit an den Bedürfnissen und der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, unterstützen und fördern sie in ihrer individuellen Entwicklung. Besonders schön: Auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien nutzen zunehmend die Angebote. So haben einige mit Unterstützung der betreuenden Grundschule in Windhagen den Weg in das Projekt „Leseclubs“ gefunden, das seit 2014 in Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus Neustadt/Wied fest etabliert ist. Das niedrigschwellige Angebot richtet sich an Kinder aus sozial schwächeren Familien und wird mit viel Leidenschaft von zahlreichen Helfer/innen mitgetragen. Ein weiteres Highlight 2016: Das in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Neustadt-Vettelschoß, dem Mehrgenerationenhaus und der Integrationsbeauftragten der Verbandsgemeinde Asbach umgesetzte „Fest der Kulturen“, an dem zahlreiche Familien unterschiedlichster Herkunft und Kultur teilnahmen, und das half miteinander in Kontakt zu kommen, sich auszutauschen und Vorurteile abzubauen. Darüber hinaus boten beide Jugendpflegen auch im vergangenen Jahr ein vielfältiges Angebot an Aktionen. Zwei Höhepunkte waren zweifellos der gemeinsame Jugendpflegen-Ausflug „Tag am Meer“ nach Holland, sowie die Bushaltestellengestaltung „Graffiti“ der Jugendpflege Linz, bei der sich die Jugendlichen mit Unterstützung des Künstlers Carl Kenz ausprobieren konnten.