Die landesweit ersten Ergebnisse des Pilotbetriebs der „Mobilen elektronischen Einsatzerfassung im Rettungsdienst“ (MEER) liegen vor. Geprüft auf Sicherheit und Crashtauglichkeit sind nun die ersten Geräte der EDV-gestützten Dokumentation im Rettungsdienstbereich Südpfalz aktiv. Bereits im August wurden 30 Multiplikatoren der DRK-Rettungsdienst Südpfalz GmbH ausgebildet, die künftig nun rund 450 ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeitende und FSJler schulen.
Die mobile elektronische Einsatzerfassung erleichtert eine umfassende Analyse der Einsätze im Rettungsdienst und sorgt zugleich für eine medizinische Qualitätssicherung. Erstmals ist es nun möglich, Daten der Notfallrettung wissenschaftlich valide auszuwerten und so die Standardvorgaben im Rettungsdienst zu überprüfen. Dies wird auch durch die Anbindung diverser medizinischer Geräte wie EKG und Beatmungsgerät, sowie der Leitstelle an die elektronische Dokumentation möglich. Die anonymisierten Daten unterstützen dabei, die medizinische Versorgung zu optimieren und auf die jeweilige notwendige Maßnahme anzupassen.
„Die mobile elektronische Einsatzerfassung trägt zur Qualitätssicherung im Rettungsdienst bei. Das Projekt spiegelt zudem wieder einmal die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen, und konnte der steten Unterstützung der Krankenkassen realisiert werden “, freut sich Dr. med. Thomas Luiz, Projektmanager im Frauenhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering. Ralf Nicolay, Qualitätsmanager im Rettungsdienst des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz unterstreicht den positiven Verlauf: „Es ist toll, dass die Südpfalz für den Pilotbetrieb ausgewählt wurde, und es macht uns stolz Wegweiser für ganz Rheinland-Pfalz zu sein.“ Bernd Fischer, Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst Südpfalz GmbH ist stolz auf seine Mitarbeitenden: „Das gesamte Team hat sehr gute Arbeit geleistet und mit viel Herzblut und Engagement an der Weiterentwicklung des Systems gearbeitet.“
Zum Projekt-Hintergrund:
Auf Initiative des rheinland-pfälzischen Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur, wurde 2011 die Arbeitsgruppe „Mobile elektronische Einsatzerfassung im Rettungsdienst“ einberufen. Die Zusammenarbeit der vier darin vertretenen Hilfsorganisationen, Deutsches Rotes Kreuzes, Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser Hilfsdienst und Johanniter Unfallhilfe, hat zu einem vielversprechenden Ergebnis geführt. So wurden unter anderem Feldtests durchgeführt und analysiert, ein Lastenheft geführt, Anforderungen formuliert, und schließlich mit medDV aus Pohlheim der passende Partner für Umsetzung und Vertrieb gefunden.