Kompetente und schnelle Hilfe im Notfall, dafür steht das Rote Kreuz. Das funktioniert aber nur, wenn jeder Handgriff sitzt, jedes Gespräch Patienten beruhigt, und Notfallsanitäter/innen und Rettungssanitäter/innen miteinander im Team arbeiten. Wichtige Grundlage dafür ist eine solide Ausbildung beim DRK-Bildungsinstitut, das hauptberufliche Rotkreuz-Mitarbeitende im Rettungsdienst, aber auch ehrenamtliche Führungskräfte in den Bereitschaften, dem Jugendrotkreuz und der Wasserwacht qualifiziert, weiter- und fortbildet.
Ende August 2017 ist es soweit: Über 20 Notfallsanitäter des DRK Bildungsinstitutes beenden nach drei Jahren ihre Erstausbildung. Bereits im Frühjahr 2016 hatten rund 70 hauptberufliche Lehrkräfte, freiberufliche Dozenten und Leiter Rettungsdienst die Höher-Qualifizierung zum Notfallsanitäter absolviert. Weitere 700 Rettungsassistenten/innen folgten inzwischen mit einer erfolgreichen Ergänzungsprüfung zum/zur Notfallsanitäter/innen. Derzeit absolvieren über 120 junge Menschen ihre dreijährige Erstausbildung zum/zur Notfallsanitäter/in. Ab 2017 starten weitere vier Lehrgänge pro Jahr. Voraussichtlich stehen dann jährlich bis zu 90 Notfallsanitäter nach dreijähriger Ausbildung für den Rettungsdienst zur Verfügung. Ziel ist, damit den hohen Fachkräftebedarf zu decken. Das DRK- Bildungsinstitut bietet deshalb zusätzlich noch für Rettungsassistenten, die mehr als fünf Jahre Berufserfahrung haben, jährlich im Rahmen einer Fortbildung die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter an. Für diejenigen, die noch keine fünf Jahre als Rettungsassistent tätig sind, bietet das DRK-Bildungsinstitut eine fünfwöchige Vorbereitungslehrgänge mit staatlicher Prüfung. Das Bildungsinstitut übernimmt außerdem bis 2020 die Höherqualifizierung der Rettungsassistenten/innen der Bundeswehr in Form einer 480- oder 960-stündigen Zusatzqualifikation. Zusätzlich führt das DRK-Bildungsinstitut dreiwöchige Kurz-Vorbereitungskurse der Bundeswehr auf die Ergänzungsprüfung zum/zur Notfallsanitäter/in durch.
Größte Herausforderung für das DRK-Bildungsinstitut ist es, geeignetes Lehrpersonal zu finden. Laut Notfallsanitätergesetz muss jede Ausbildungsklasse über einen eigenen Kursleiter verfügen, der Notfallsanitäter sowie Praxisanleiter ist und ein abgeschlossenes pädagogisches Hochschulstudium vorweisen kann. Auf dem freien Arbeitsmarkt gibt es diese potentiellen Lehrkräfte bislang nicht. Das DRK-Bildungsinstitut ermöglicht deshalb neuen wie auch bereits beschäftigten Kursleitungen ein anerkanntes Studium zu absolvieren. Auch die im Notfallsanitätergesetz geforderten Praxisanleitungen, die die Auszubildenden bei ihrem Einsatz in den Rettungswachen begleiten, können sich in Aufbaulehrgängen von Lehrrettungsassistenten zur Praxisanleitung weiterbilden.
Auch die Ausbildung der Rettungssanitäter liegt in den Händen des DRK-Bildungsinstituts. In 2016 haben 750 Teilnehmende die theoretische Grundausbildung und über 620 die Abschlussprüfung zum Rettungssanitäter absolviert. Ausbildungsorte sind verstärkt die Bildungszentren in Nackenheim. Das Bildungszentrum I wurde saniert: neue Bäder, Möbel, erneuerte Sanitäranlagen im Keller, farblich neu gestaltete Zimmer, Treppenhaus. Für das Jahr 2017 ist geplant, das Bildungszentrum II noch um einen zusätzlichen Lehrsaal zu erweitern und in den Bereich „Simulation“ einzusteigen.
DRK Bildungsinstitut
8 Standorte in Rheinland-Pfalz
6.389 Teilnehmende
(1.425 Ausbildung. 396 Notfallsanitäter. 2.809 Fortbildung. 175 Weiterbildung. 148 Betriebssanitäter.)
349.945 Stunden
(14.880 Ausbildung. 207.240 Notfallsanitäter. 83.536 Fortbildung. 12.200 Weiterbildung. 5.120 Betriebssanitäter)
384 Lehrgänge
(93 Ausbildung. 15 Notfallsanitäter. 152 Fortbildung. 11 Weiterbildung. 11 Betriebssanitäter)