Mainz/Nackheim. Sie können stolz auf sich sein: Die rund 100 Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter der Abschlussklasse an der DRK-Berufsfachschule für Rettungsdienst in Mainz. Die jungen Absolventinnen und Absolventen starteten unter schweren Bedingungen zum 1. April 2020: Die Corona-Pandemie war auf dem Vormarsch, so musste der Unterricht von Beginn an digital stattfinden. Keine einfache Zeit für alle, die sie gemeinsam gemeistert haben. Ihre Urkunden nahmen Sie bei der offiziellen Feier in der Carl-Zuckmayer-Halle in Nackenheim entgegen.
Eine besondere Ehre wurde den Examinierten durch die Teilnahme von Michael Ebling, rheinland-pfälzischer Minister des Innern und für Sport, zuteil: „Der Beruf des Notfallsanitäters ist anspruchsvoll und erfordert eine beachtliche Portion an Verantwortung. Es geht in der Praxis nicht nur um umfangreiches medizinisches Wissen, sondern auch um ein hohes Maß an Mitgefühl und die Entschlossenheit mutig und beherzt zu handeln, wenn es darauf ankommt. Mit einer Bundesratsinitiative hat sich Rheinland-Pfalz erfolgreich für die Notfallsanitäterinnen und -sanitäter eingesetzt. Sie sind nun bei ihrer Arbeit rechtlich besser abgesichert, wenn sie bei der Erstversorgung von Patientinnen und Patienten schon vor Eintreffen der Notärztin oder des Notarztes invasive, also zum Wohle des Patienten gewebeverletzende, Maßnahmen anwenden. Wer gut ausgebildet ist, muss seine gute Ausbildung auch anwenden dürfen“ so Ebling.
„Es war uns eine besondere Freude, Sie in der Ausbildung begleiten zu dürfen und zu erleben, wie Sie sich fachlich und persönlich zu den engagierten und talentierten Fachkräften in der Notfallversorgung entwickeln, mit denen wir heute diesen Tag gemeinsam feiern“, gratuliert Manuel González, Vorstand des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz den Absolventen zu ihren herausragenden Leistungen. Mit Blick auf die zukunftssichere Ausrichtung des Rettungsdienstes in Rheinland-Pfalz und die sich verändernden Rahmenbedingungen und Herausforderungen aus Demografie und Gesundheitsversorgung erläutert er darüber hinaus, dass aktuell eine akademisierte Struktur der Notfallsanitäterausbildung etabliert wird, die es interessierten Auszubildenden ermöglicht, berufsbegleitend unterschiedliche Studiengänge aufzunehmen, um jungen Menschen, die sich für das Berufsbild des Notfallsanitäters begeistern auch langfristige Perspektiven bieten zu können. „Auf diese Weise können wir die Nachwuchsfachkräfte auf ihrem Weg der Weiterbildung individuell fördern und begleiten und das nachhaltige Talentmanagement im Rettungsdienst weiter ausbauen, um den sich wandelnden Anforderungen in der Gesundheitsversorgung gerecht zu werden Wir freuen uns daher sehr, dass der erste Jahrgang in der neuen Akademisierungsstruktur bereits in wenigen Tagen starten wird.
Ich möchte zudem die Gelegenheit nutzen, mich auch persönlich und von ganzem Herzen bei den Lehrkräften zu bedanken. Besonders in den letzten drei pandemiegeprägten Jahren, haben Sie sich stets mit großem Engagement für Ihre Schüler und Schülerinnen eingesetzt und innovative Methoden mitgestaltet, um den Unterricht trotz widriger Bedingungen fortsetzen zu können. Diese Zeit war für Schüler wie Lehrkräfte gleichermaßen herausfordernd, umso mehr freut es mich, dass es durch Einführung des digitalen Lernmanagementsystems gelungen ist, ein modernes, zukunftsfähiges Unterrichtswerkzeug zu etablieren, mit dem der Unterricht erfolgreich fortgesetzt werden konnte und dass uns auch über die Pandemie hinaus viele neue Möglichkeiten für vernetztes Lernen eröffnet.“
„Heute stehen Sie hier am Ende eines intensiven Abschnitts Ihrer beruflichen Reise im Rettungsdienst. Ein Wort, das ich Ihnen auf diesem Weg mitgeben möchte, ist Mut. Mut im Rettungsdienst bedeutet, inmitten des Chaos die Ruhe zu bewahren, inmitten der Angst Hoffnung zu schenken und inmitten der Gefahr das Leben zu retten“, sagte Maximilian von Randow, Schulleiter der DRK-Berufsfachschule für Rettungsdienst, im Namen des gesamten Schulteams.