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Abschied in den Ruhestand: Detlef Gösel hört nach 20 Jahren als Leiter der DRK-Jugendhilfe Westerwald auf.

Detlef Gösel verabschiedet sich nach 20 Jahren als Leiter des DRK-Hauses für Jugend- und Familienhilfe (Hajufa) Westerwald. Der Einrichtungsleiter geht allerdings nur fast in den Ruhestand. Ein Projekt betreut er weiterhin, das 2024 abgeschlossen sein soll: den Wohngruppenneubau in Kölbingen.

Gösel nimmt Abschied von einer Aufgabe, bei der er als Mitarbeiter des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz federführend eine Jugendhilfeeinrichtung mit umfassendem Hilfeangebot aufbauen konnte. Vor etwa 20 Jahren entstand unter ihm mit einer Tagesgruppe in Hachenburg, die Erziehungshilfen für acht Teenager mit schulischen, familiären oder psychischen Problemen bot, zudem eine Wohngruppe für Jugendliche mit psychischer Beeinträchtigung. Weitere Wohn- und Tagesgruppen entstanden in Helferskirchen, Kaden und Brandscheid. 2010 ziehen Wohngruppen, Verwaltung und Leitung von Hachenburg nach Kölbingen ins ehemalige Kloster.

Aufgaben und Mitarbeiterzahl sind immer weiter gewachsen. 

Es wird erweitert, neuer Wohn- und Betreuungsraum gefunden, auch in Westerburg-Wengenroth und Niederahr. Jugendlichen männlichen Geflüchteten wird ab 2015 Unterkunft und Beistand gewährt. Zunächst übergangsweise in Pottum, später für zwei Jahre in Flammersfeld, dauerhaft kommen diese in Herschbach/Oww. unter. Aktuell gibt es wieder mehr junge Geflüchtete, die der Westerwaldkreis mit Vollzeitbetreuung unterbringt. 20 Plätze werden für sie ab Mai in einem ehemaligen Hotel in Montabaur eingerichtet. 

Heute stehen 230 multiprofessionelle Mitarbeiter für drei Tages- und vier Wohngruppen zur Verfügung (momentan bis zu 48 Kinder und Jugendliche in Tages-, etwa 50 in Wohngruppen) sowie Verwaltungs- und Beratungsbüro in Westerburg. Weitere Angebote sind Schulbegleitung und Inklusionshilfe, die Begleitung von Lernpaten (mit dem Jugendamt) und fünf neue Projekte, die zum Beispiel für Kinder Chancengleichheit nach Corona anstreben oder Perspektiven für geflüchtete Jugendliche und deren Familien aus der Ukraine schaffen wollen. 

Optimistischer Blick in die Zukunft der Jugendhilfe

Das HaJuFa kann positiv in die Zukunft blicken: "Wir haben jetzt alle Bereiche der Jugendhilfe abgedeckt, sind breit aufgestellt", so Gösel. "Der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz war immer ein großartiger Arbeitgeber, der Raum lässt für Ideen und Entwicklungen, für all unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere Teams arbeiten mit sehr viel Zuversicht", betont er. Wenn er sagt, "es gibt immer eine Lösung", dann ist das bei ihm kein Spruch, sondern pure Erfahrung. 

Seine Nachfolge ist geregelt: Seit Juli hat sein langjähriger Kollege Alexander Giehl (36 Jahre) die Einrichtungsleitung inne. 

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